Freitag, 28. März 2014

Endspurt - noch drei Wochen bis Ostern

Weihnachten als Termin für das Dach hat geklappt, warum sollte Ostern als Fix-und-Fertig-Termin nicht auch klappen? Wenn man sich auf der Baustelle so umschaut ist es eine wahre Freude, an vier Stellen gleichzeitig fleissige Handwerker wirbeln zu sehen.


Im Hintergrund wird zum letzten Mal eine Ladung "riversand" zum Betonmischen abgeladen. 
Damit wird gerade das kleine Küchenhäuschen gemauert.


Da fehlt eigentlich nur noch das Dach. Dafür hat Mister Carpenter allerdings noch keine Zeit. Seit Vorgestern ist er mit drei Helfern dabei, Zimmerdecken einzuziehen. Dafür haben seine Jungs ersteinmal ein kleines, mobiles Gerüst zusammen genagelt um beim Arbeiten nicht andauernd auf eine Leiter steigen zu müssen.


So eine Zimmerdecke ist garnicht so kompliziert:


Viele dünne Holzlatten werden zu einem schachbrettartigen Gerüst zusammengezimmert und  in gleichmäßigem Abstand an die Dachbalken genagelt. An dieses Untergerüst werden dann grosse Sperrholzplatten befestigt, die dann die Zimmerdecke bilden. Das sieht nicht nur schön aus, es hält ausserdem die Räume auch schön kühl. 
In Klassenräumen ohne Zimmerdecke wird es unter dem Wellblechdach so heiss, dass die Kinder eigentlich jeden Tag hitzefrei kriegen müssten. 


Hier werden mit viel klebrigem "Kitt"  die letzten Fensterscheiben eingesetzt. Der alte Mister Carpenter zeigt dem jungen Mister Painter wie das geht - auch ohne Scherben...


...aber Mister Mponde scheint der Sache nicht ganz zu trauen.

Drei Wochen also noch bis Ostern.
Inzwischen wurden die ersten Kinderstühle eingekauft und mit dem Logo der weltweiten Evangelisch-methodistischen Kirche versehen. 
Auch das sieht nicht nur gut aus. Es hilft auch, wenn sich mal ein Stuhl verlaufen hat, den Weg in den Kindergarten wieder zu finden...




Montag, 24. März 2014

Tell me why I don't like Mondays

Manchmal ist einfach der Wurm drin. 
Besonders an Montagen.
Heute ist so ein Tag an dem alles, was schief gehen kann, auch schief geht.
Zuerst ist Mister Mponde nicht da, als ich ihn um sieben Uhr abholen will. 
Dann hat der erste Zementladen geschlossen und der zweite ist ausverkauft. 
Dann, in Mangulama angekommen, erfahre ich, dass ein Gewittersturm letzte Woche die frisch verputzten und noch nicht trockenen Regenrinnen teilweise weggewaschen hat. 
Auf der letzten Teilbaustelle, dem Küchenhäuschen, stimmt auch nichts: Die Türöffnung ist auf der falschen Seite und die Säulen, die einmal das Dach tragen sollen, sind auch viel zu dünn gemauert.



Als dann auch noch beim Glasschneiden eine große Scheibe zerbricht, hab ich genug. Ich komme Mittwoch wieder. Heute ist nicht mein Tag.
Alle restlichen Glasscheiben werden wieder eingeladen und in Blantyre maschinell zurecht geschnitten.



Gut, dass wenigstens Mister Mponde sich nicht aus der Ruhe bringen läßt, denn er ist schliesslich Chef.
Fuer Mittwoch hat sich Mister Carpenter angekündigt. Die Zimmerdecken in den Nebenräumen müssen noch eingezogen werden. Dazu noch das Dach auf dem Küchenhäuschen.
Bis Ostern sollte dann alles fix und fertig sein - sofern nicht zu viele Montage dazwischen kommen...

Montag, 17. März 2014

Regenrinnen aus Stein

"Wir brauchen noch zehn Sack Zement und tausend Ziegelsteine", rief mir Mister Mponde hinterher als ich letzte Woche gerade wieder abfahren wollte, "für die Regenrinnen!"
In Malawi ist so manches anders als sonstwo, sogar die Regenrinnen. Wo anderswo gebogene Bleche und Fallrohre das Regenwasser vom Dach in die gewünschte Richtung leiten, schiesst hier das Wasser  in hunderten von kleinen Wasserfällen vom Wellblechdach auf den Boden - direkt in eine gemauerte Beton Regenrinne. Wenn es in den Tropen so richtig schüttet, dann würden herkömmliche Blechrinnen die Wassermassen nicht halten koennen und überfliessen. 
Rund ums Haus gibt es also jetzt einen kleinen, flachen Kanal in dem die Kindergartenkinder schon bald planschen werden und sich nasse Füsse holen...

Drinnen, im Trockenen, zieht Mister Kenneth in aller Ruhe von Fenster zu Fenster und setzt die Scheiben ein. Bei knapp 500 Einzelscheiben, die alle von Hand angepasst und eingespachtelt werden müssen, ist Mister Kenneth mindestens zwei Wochen damit beschäftigt. Danach warten schon drei Farbeimer darauf, verpinselt zu werden. Das macht Mister Kenneth dann auch wenn endlich alle Fensterscheiben drin sind.


  
Irgendwann vor Weihnachten habe ich in diesem Blog mal davon berichtet, dass der Bauleiter Mister Mponde erwähnt habe, er hätte noch nie seinen Geburtstag gefeiert. Heute habe ich nachgefragt, warum eigentlich nicht.
Hier seine Antwort: