Mittwoch, 30. Oktober 2013

Wer findet Mangulama?

Wo genau liegt eigentlich Mangulama? 
In Afrika, klar! In Malawi, stimmt! Nicht weit von Blantyre, auch richtig!
Aus dem Weltraum betrachtet und von einem Satelliten fotografiert liegt die die Baustelle in Mangulama genau hier:


Fragt mal jemanden, der sich auf dem Computer mit "Google Earth" auskennt und gebt mal die GPS Koordinaten 15*54'51" S   35*15'50" O  ein. Dann könnt Ihr mit einem Klick von Eurem Wohnort in 5 Sekunden nach Mangulama fliegen. 

Gestern wurde an einem kleinen Fluss Sand besorgt. Natürlich muss dafür zuerst der Chief (sprich Tschief) um Erlaubnis gebeten werden. Ein Chief ist so etwas wie ein Bürgermeister und der hat in seinem Dorf das Sagen. Ein Besuch bei einem Chief ist eine heikle Sache. Man kann viele Fehler machen bei den komplizierten Begrüssungsritualen. Da nehme ich lieber einen Malawier mit, der mir genau sagt, wann ich hereinkommen und wann ich mich setzen darf. 
Es ging alles glatt, das kleine Geschenk wurde akzeptiert und wir durften drei Anhänger mit "Riversand" aus dem Fluss holen. Puuh!



Wer mag, kann die Stelle am Fluss aufsuchen und den Weg dorthin nachzeichnen.
GPS Koordinaten: 15*55'55" S.    35*15'22" O.

Die Kinder im Kindergarten waren ganz begeistert. Sei meinten, sie bekämen jetzt einen riesigen Sandkasten zum Spielen. Da waren die Maurer leider anderer Meinung. Schade! 

Mein YouTube Video-Tipp:

http://www.youtube.com/watch?v=N1__fySWKE0&feature=youtube_gdata_player





Montag, 28. Oktober 2013

Montag, Woche 2

Montagmorgen, sieben Uhr. Mister Mponde wartet bereits an der Strasse. Er hat eine neue Schubkarre gekauft. Die muss mit ins 40 km entfernte Mangulama. Aber zunächst sind noch weitere Einkäufe angesagt. Auf dem grossen Markt in Limbe müssen noch 2 alte Ölfässer und 5 Blecheimer besorgt werden. Die werden gebraucht um Wasser vom Brunnen zu holen, denn eine Wasserleitung mit fliessendem Wasser gibt es nicht in Mangulama. Eine Panga, ein sehr gefährlich aussehendes Hackmesser, brauchen wir auch noch. 


Den Einkauf erledigt Mister Mponde am besten alleine, während ich im Auto warte. Auf dem Markt gibt es nämlich keine festen Preise. Die Verkäufer schauen sich die Kunden genau an bevor sie den Preis nennen. Für einen gut gekleideten Europäer sind die Preise dann fast doppelt so hoch wie für einen einfach gekleideten Malawier. Ob das jetzt ungerecht ist oder gerecht, das könnt Ihr ja mal in Eurer Sonntagsschule oder in Eurer Familie besprechen.

In Mangulama angekommen wird Mister Mponde von einer Gruppe junger Männer bestürmt. Es hat sich herum gesprochen, dass hier gebaut wird und jetzt wollen alle einen Job auf der Baustelle. Gut, dass ich das nicht entscheiden muss.
Die Ausschachtungen für die Fundamente sind inzwischen fertig, dann kann ja ab morgen gemauert werden. Was jetzt noch fehlt ist Kiessand, der hier "riversand" heisst, weil er in trockenen Flüssen gefunden wird. Und natürlich Zement. Den bringe ich morgen aus Blantyre mit.


Montagmorgen, Woche 2

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Erstens kommt es anders...

... und zweitens in Malawi erst recht.

Da hatten sich alle gerade damit abgefunden, dass das Nachbargrundstück unverkäuflich ist, als plötzlich der Nachbar auf der anderen Seite auftaucht und gut tausend Quadratmeter seines Feldes anbietet - und das zu einem sehr fairen Preis. 20 Cent pro Quadratmeter, macht also 200 Euro fuer den Bauplatz und den Spielplatz zusammen. (Fragt mal Eure Eltern, wie teuer ein Quadratmeter Grund in Eurem Wohnort ist) Per Handschlag besiegelt und unter Zeugen in bar bezahlt - der Papierkram folgt später. Manchmal gehen die Dinge in Malawi schneller als gedacht.

Der Bauplatz in ganzer Breite



Mister Mponde, unser Bauleiter, konnte es kaum erwarten, endlich mit dem Ausmessen anzufangen.
Sofort holt er sein Werkzeug und los geht's.

Während der Pastor und der Gemeindeälteste noch verhandeln haben die Kindergartenkinder den neuen Paecours durch die Steinhaufen längst als neuen "Abenteuerspielplatz" in Beschlag genommen.

Mein YouTube Video-Tipp:

http://www.youtube.com/watch?v=-_xNGhHsYIU&feature=youtube_gdata_player







Mittwoch, 23. Oktober 2013

30.000 fliegende Steine



 Mister Mponde hat tatsächlich noch einen LKW gefunden. Heute morgen kam ein uralter scheppernder Lastwagen  mit einer vierköpfigen Besatzung in Mangulama an. Sofort waren zehn, fünfzehn Kinder zur Stelle um beim Beladen mitzumachen und natürlich auch um sich ein kleines Taschengeld zu verdienen.
Den ganzen Tag lang flogen die Klinkersteine durch die Luft und wurden auf die Ladefläche des Truck gestapelt. Eigentlich darf der LKW nur 5000 Steine laden, aber in Malawi nimmt man das nicht so genau. Erst bei 7000 rief der Fahrer Stop!
Dann zuckelte das ueberladene Gefährt im Schritttempo zur Baustelle und wurde dort abgeladen. Das ging den ganzen Tag so weiter. Aufladen, abladen, aufladen.... 
Als es dunkel wurde, war erst gut die Haelfte geschafft. Um Diesel zu sparen hat der Fahrer kurzerhand beschlossen die Nacht in Mangulama zu verbringen. Morgen um sechs Uhr geht es weiter.




Einen kleinen Film von den fliegenden Steinen könnt Ihr hier sehen:

Mein YouTube Video-Tipp:

http://www.youtube.com/watch?v=oddsL-PYXy8&feature=youtube_gdata_player




Abladen bis zum Sonnenuntergang

Dienstag, 22. Oktober 2013

Jetzt geht's los

Heute soll es nun endlich losgehen auf der Baustelle.
 Bis gestern hatte die Gemeinde versucht ein Nachbargrundstück zu kaufen um mehr Platz zum Spielen und fuer einen eigenen Kindergarten-Garten  zu haben. Nachdem die Grossfamilie des Eigentümers zwei Wochen darüber beraten hatte wurde uns nun mitgeteilt, dass sie das Feld nicht verkaufen wollen. Schade!
Der Bauleiter heisst Mister Mponde. Er ist 60 Jahre alt und hat noch nie seinen Geburtstag gefeiert. Warum? Das werde ich ihn in den nächsten Tagen mal fragen.
Mister Mponde hat sich die Ziegelsteine, die die Gemeinde selbst geformt, getrocknet und gebrannt hat angeschaut und ohne sie zu zählen gemeint: "Zu wenig!" Also haben wir uns auf die Suche nach mehr Ziegelsteinen gemacht. An der Strasse zum Mulanje Gebirge wurden wir fündig. Ein riesiger Stapel reuchtend roter Lehmziegel. Die haben wir sofort reserviert. Umzu verhindern, dass der Stapel ueber Nacht zu sehr schrumpft hat der Gemeindeleiter Mister Chimatiro (das spricht sich: Tschi-ma-tiro) mit einem Stueck Holzkohle die Steine markiert.




Jetzt müssen wir nur noch einen Laster finden, der uns die Klinker morgen zur Baustelle fährt.

Übrigens: Zum Thema Lehmziegel und wie man sie selber herstellen kann könnt Ihr in der Arbeitshilfe auf Seite 30 einiges nachlesen.

Montag, 7. Oktober 2013

Ein Kindergarten für Mangulama

Ein Blog für Kinder aus Deutschland 
über 
ein Projekt für Kinder in Malawi

Ein Kindergarten für Mangulama

Seit Mitte 2013 sammeln viele hundert Kinder aus den Gemeinden der Evangelisch-methodistischen Kirchen in Deutschland für Kinder in Malawi. Dort sollen von dem Geld neue Kindergärten gebaut werden und bestehende "Nursery Schools", wie die Kindergärten hier heissen, neu ausgestattet werden.
Mangulama ist ein kleines Dorf, nicht weit von Blantyre, der grössten Stadt Malawis. In Mangulama hat vor zwei Jahren ein tropischer Wirbelsturm die Kirche, in der auch der Kindergarten untergebracht war, komplett zerstört. Seither kommen die Kinder und auch die Gemeinde im Freien zusammen. Oder in der Regenzeit im Haus des Gemeindeältesten.

Hier soll ein neuer Kindergarten entstehen in dem einmal 60 bis 80 Kinder auf die Schule vorbereitet werden und in dem drei oder vier Erzieherinnen ihren Arbeitsplatz haben werden.

Für den Neubau in Mangulama wurde überlegt, wie ein Gebäude aussehen muss in dem sich sowohl der Kindergarten als auch die Kirchengemeinde gleichermassen zuhause fühlt.
Geplant ist nun ein quadratisches Haus mit vier kleinen Räumen, einer grossen Halle und einer, das halbe Gebäude umlaufenden Veranda, damit die Kinder auch in der langen Regenzeit an der frischen Luft spielen können.
Im Oktober sollen die Bauarbeiten beginnen.
Wenn alles gut läuft, kann es vielleicht gelingen, dass schon im Dezember, wenn der grosse Regen kommt, das Dach drauf ist.

In diesem Blog gibt es immer die neusten Neuigkeiten aus dem Kindergarten und von der Baustelle - bis eines Tages die Mangulama Methodist Nursery School fertig ist.


Der vorläufige Bauplan.




Auf diesem Grundstueck soll bald der "erste Spatenstich" erfolgen. "Ground breaking" heisst das hier.



Hinter drei Pastoren, dem Bauunternehmer und dem Gemeindeältesten sieht man die Ziegelsteine, die die Gemeinde selbst geformt und gebrannt hat